Dienstag, 31. März 2015

(Review) Naked Lunch von William S. Burroughs

Titel: Naked Lunch
Autor: William S. Burroughs
Genre: Fiction, Classics
Sterne: ★★★

Kurbeschreibung: William Bill Lee ist ein schwuler Junkie. Die Welt seiner Sucht ist die fiktive Interzone, ein urbanes Ödland, wo Gut und Böse um die Kontrolle über die Menschheit ringen. Es wimmelt dort von Agenten, Drogenhändlern und grässlichen Kreaturen, unter denen Lee geradezu normal erscheint. Denn Lees Aufmerksamkeit gilt jedem gefrorenen Augenblick nackter Realität, in dem man sieht, was da auf den Zinken der Gabel steckt - bei einem Naked Lunch. (1)



Das erste Kapitel von Naked Lunch scheint noch Sinn zu machen, doch dann scheinen nur noch unglaubliche Dinge zu geschehen. In seinem verkümmerten Vorwort schreib William S. Burroughs: "Es gibt nur eines, worüber ein Autor schreiben kann: was seine Sinne im Augenblick des Schreibens wahrnehmen ... Ich bin ein Instrument, das aufzeichnet ... Ich maße mir nicht an, wem auch immer eine Story, einen Plot, einen roten Faden aufzunötigen ... Nur renn es mir gelingt, bestimmte psychische Prozesse unmittelbar aufzuzeichnen, mag ich eine begrenzte Funktion haben ... Ich bin kein Entertainer ..." und das zeigt er in Naked Lunch auf jeden Fall. 


Die Leserinnen und Leser von Naked Lunch sollten nicht von verfaulter und vulgärer Sprache abgeneigt sein, denn der Autor hat sich viele neue Kreationen einfallen lassen. Die Handlungen sind in den meisten Fällen genauso schlimm oder sogar schlimmer. Zitate zu diesen Stellen, die sich fast über das ganze Buch ziehen, lasse ich hier lieber weg. (Sonst würde ich vielleicht zwei ganze Seiten zitieren, um euch die 'Grausamkeiten' zu zeigen.) 


Dennoch war ich von diesem Buch nicht wirklich abgeneigt. Bereits zu Beginn spürte ich einen Beat, passend zur Beat-Generation, in dem sich das Buch gut lesen lässt. Außerdem ist Naked Lunch ein Kunstwerk. Es gibt keine Story, keinen Plot und keinen roten Faden. Dieser Fakt macht das Buch zu etwas Besonderes. 


Die einzigen Kapitel im Buch, die Sinn machen, sind das erste und das letzte Kapitel. In diesen erzählt William Bill Lee seine Flucht von den unzähligen Agenten in der Interzone. Die anderen Kapitel beschreiben die Dinge, die sich vor seinen Augen abspielen und wenn man diese hört, möchte man bestimmt nie in die Interzone geraten. 


Naked Lunch ist eine interessante und eklige Reise in die Interzone. Eine Welt, die von Drogen, verrückten Doktoren und unbarmherzige Leute bewohnt wird. Persönlich habe ich das Buch nicht geliebt, doch es hat mir durchaus gefallen, sodass es für ★★★ Sterne reicht. Noch einmal würde ich das Buch nicht aufschlagen, doch meinen Freunden würde ich schon von den ekligen Geschehnissen in diesem Buch erzählen.




Review von Anna. 

(1) Klappentext von der Ausgabe

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